Astronomische Gesellschaft begrüßt neuen Präsidenten und neue Vorstandsmitglieder

Auf der virtuellen Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft (AG) 2020 wählte die Mitgliederversammlung ihren bisherigen Vizepräsidenten Prof. Dr. Michael Kramer zu ihrem neuen Präsidenten und Prof. Dr. Stefanie Walch-Gassner zu ihrer neuen Vizepräsidentin. Prof. Dr. Jörn Wilms vervollständigt den neuen Vorstand als Vorstandsmitglied ohne Amt.

 

“Ich werde mich als Präsident der AG dafür einsetzen, die gemeinsame Stimme der AG auf vielschichtige Weise in den verschiedensten Bereichen einzusetzen, um so die erfolgreiche Arbeit meiner Vorgänger fortzuführen“, sagt Michael Kramer, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn. Michael Kramer trat nach der Mitgliederversammlung am 22. September während der virtuellen Jahrestagung der AG 2020 seine neue Rolle als Präsident der AG an. Michael Kramer studierte Physik an der Universität Köln und promovierte am MPIfR und an der Universität Bonn. Anschließend forschte er an der University of California in Berkeley und am Jodrell Bank Observatory in Manchester. Es folgten Ernennungen zum Professor für Astrophysik an der Universität Manchester und zum stellvertretenden Direktor am Jodrell Bank Centre for Astrophysics. Seit 2009 ist er Direktor am MPIfR - und auch Mitglied der AG. Seine Forschungsinteressen liegen am Schnittpunkt zwischen Fundamentalphysik und Astronomie. Er entdeckt und untersucht Radiopulsare, um Gravitationstheorien zu testen. Michael Kramer tritt die Nachfolge von Joachim Wambsganß an, der 2017 zum Präsidenten ernannt wurde. Der Präsident der AG fungiert in der Regel auch als Vorsitzender des Rates deutscher Sternwarten (kurz RDS), der ein Organ der AG ist. Der RDS bestätigte auf seiner Sitzung am 30. September Michael Kramer als neuen Vorsitzenden.

Auf Vorschlag einer Suchkommission wählten die Mitglieder der AG Stefanie Walch-Gassner zur Vizepräsidentin der AG. Stefanie Walch-Gassner studierte Physik an der Universität Regensburg. Nach ihrer Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, forschte sie als Postdoktorandin an der Cardiff University, Wales in Großbritannien, und am Max-Planck-Institut für Astrophysik, in Garching. Im Jahr 2013 wurde sie als Professorin für theoretische Astrophysik an die Universität zu Köln berufen. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf 3D-Simulationen der Gasdynamik und insbesondere der Sternentstehung. "Als Stimme der AG möchte ich die astronomische Vielfalt in Deutschland und deren Positionierung in den immer größer werdenden Konsortien fördern. Dies geht einher mit der Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler", so Stefanie Walch-Gassner.

Jörn Wilms tritt die Nachfolge von Sonja Schuh vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen an, die sich in den vergangenen sechs Jahren in besonderer Weise als Vorstandsmitglied verdient gemacht hat. Jörn Wilms ist Professor für Astronomie und Astrophysik an der Dr. Karl Remeis-Sternwarte, dem Astronomischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung der physikalischen Prozesse, die für die beobachtete Strahlung von akkretierenden stellaren und supermassereichen Schwarzen Löchern und Neutronensternen verantwortlich sind.

Prof. Thomas W. Kraupe vom Planetarium Hamburg (Rendant), Dr. Klaus Reinsch von der Universität Göttingen (Schriftführer), Dr. Janine Fohlmeister vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (Pressereferentin) und Prof. Dr. Oliver Schwarz von der Universität Siegen (Vorstandsmitglied ohne Amt) vervollständigen den Vorstand der Astronomischen Gesellschaft. 

Die 1863 gegründete Astronomische Gesellschaft (AG) ist der Fachverband der deutschen Astronomie und Astrophysik. Die AG fördert Aktivitäten in Wissenschaft und Forschung, stärkt den Austausch zwischen ihren Mitgliedern, vermittelt Wissenschaft in die Öffentlichkeit und fördert die Bildung. Auf internationaler Ebene vertritt die AG die gemeinsamen Interessen der Astronominnen und Astronomen in der European Astronomical Society (EAS) und in der International Astronomical Union (IAU). Der Rat deutscher Sternwarten (RDS) vertritt als Organ der Astronomischen Gesellschaft die gemeinsamen Interessen der deutschen in der astronomischen Forschung tätigen Institute gegenüber Fördermittelgebern, Landes- und Bundesbehörden, internationalen Organisationen sowie anderen Gremien des In- und Auslandes.